Das Jetzt – Der rote Faden, an dem wir alle hängen

Auf dem Bild ist ein Feldweg zu sehen, auf dem sich ein roter faden entlang schlängelt. Außerdem sind ein Kinderwagen und mehrere Frauen zu sehen. Das Bild gehört zum Blogartikel Das Jetzt - Der rote Faden, an dem wir alle hängen.


Das Jetzt – Der rote Faden, an dem wir alle hängen

Das Jetzt – Der rote Faden, den wir Leben nennen.

Es ist immer Jetzt.


Der spirituelle Lehrer Eckhart Tolle hat über das Phänomen des gegenwärtigen Momentes ein ganzes Buch geschrieben. Dieses Buch Trägt den passenden Titel „Jetzt!“ und ist seit Jahren ein Bestseller. Warum? Weil es dem Autoren bestens gelungen ist, uns zu erklären, warum wir nie etwas anderes zur Verfügung haben, außer dem „Jetzt“!

Wie geht es dir gerade? Jetzt gerade. Halte einmal kurz inne und spüre einmal bewusst in dich hinein. Gibt es ein Problem? Und wenn ja, bezieht sich das Problem auf etwas, was dich jetzt gerade beeinträchtigt oder auf etwas, was in der Zukunft zu erwarten ist? Liegt es in deiner Macht, die Umstände dahingehend zu verändern, dass das Problem kleiner wird? Oder sich sogar auflöst?

Durch alle (wirklich ALLE) Zeiten war es immer der gegenwärtige Augenblick, der für uns verfügbar war. Wie ein roter Faden zieht er sich durch die Geschichte der Menschheit. Und in der Zukunft, die wir überblicken können, wird sich das auch nicht ändern. Wenn du morgen mit dem Fahrrad deine Freundin besuchen fährst, wird auch das im Jetzt passieren. Nämlich dann, wenn du im Morgen angekommen bist. Genau dann, wenn die Zeit erreicht ist, für die ihr euch verabredet habt, wird es sowohl für dich als auch für die Freundin „Jetzt“ sein. Es ist heute nicht möglich, deine Freundin morgen mit dem Fahrrad zu besuchen. Der gegenwärtige Moment lässt das nicht zu. Er lässt ausschließlich das zu, was jetzt möglich ist.

Jetzt ist der Moment, in dem du Einfluss auf die Qualität deiner Lebenssituation nehmen kannst. Fühlt sich etwas in deinem Leben nicht (mehr) gut an, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt, etwas daran zu verändern. Und sei es nur, indem du eine neue Entscheidung triffst.

Tappe aber nicht in die Falle, dein Glücklichsein auf später, vielleicht auf ein späteres Jetzt (geht sowas überhaupt?), verschieben zu wollen. Das funktioniert nicht. Gedanken wie „Ich brauche zuerst einen neuen Job, dann…“ oder „Wenn das Kind endlich im Kindergarten ist, dann…“ usw. lassen dich glauben, dass du erst zufrieden werden kannst, wenn bestimmte Zugangsvoraussetzungen erfüllt sein werden. Das ist ein Trugschluss. Zufriedenheit ist eine innere Haltung. Und wenn du sie erlangen möchtest, dann kümmere dich um das, was es jetzt braucht, um sie zu ermöglichen.

Selbstverständlich ist es gut und richtig, Pläne zu schmieden und Wünsche an die Zukunft zu äußern. Pläne und Ziele sollten allerdings stets so strukturiert sein, dass der Weg, sie zu verwirklichen, Freude macht. Er sollte Teil der Erfüllung sein. Wer zum Beispiel einen Marathon laufen möchte, sollte die Vorbereitungen darauf genießen können. Außerdem sollten weder Plan noch Ziel wichtiger sein als der gegenwärtige Moment. Was ist jetzt? Fühlt sich die Richtung immer noch gut an? Oder braucht es eine Kurskorrektur?

Der gegenwärtige Moment beinhaltet immer alles. ES IST IMMER ALLES DA. Der gesamte Kosmos bewegt sich jetzt gerade genau so, dass alles im Gleichgewicht bleibt. Mond und Sonne, alle Planeten, Meere, Milchstraßen und Gestirne folgen einer Höheren Intelligenz und tun alles, um das Spiel des Lebens aufrecht zu halten. Sie alle kennen ihre Bahn und ihre Rhythmen. Was ist also mit uns Menschen los, dass wir unseren Platz im großen Gefüge vergessen haben? Warum leisten wir so viel Widerstand? Unsere Auflehnung raubt uns außerordentlich viel Kraft.

Warum sind wir so ängstlich? Warum ist der Wunsch nach Kontrolle so groß? Sich vom Leben selbst tanzen zu lassen und auf dessen Wellen zu reiten, könnte Spaß machen, würden wir nicht dauernd hadern mit dem, was gerade ist. Trage dein Kreuz mit Würde, so gut du kannst und erlaube dir das Gute anzunehmen, welches dir widerfährt. Den eigenen Part des kosmischen Dramas willig zu übernehmen, ohne das Ziel zu kennen, vertrauend darauf, dass der Weg sich mit jedem Schritt, den wir gehen, mehr offenbart, ist die Kunst. Das kann tatsächlich auch unter widrigen Bedingungen Spaß machen.

Und das geht immer, wirklich immer nur Jetzt!

Kannst du dich darauf einlassen, dass unsere Toten ebenfalls zum Reigen des großen Ganzen dazugehören? Dass sie ihn sogar mittanzen? Immer noch. Jetzt. Dass sie nicht weg sind, nur weil sie gerade nicht über die Erde spazieren. Kannst du das erfassen?

Jetzt, während ich dies schreibe, und später, während du es liest, wird auf diesem Planeten gestorben und neues Leben geboren. Es wird gekämpft, geweint, gelacht und geliebt. Es wird geschlafen und Wache gehalten. Irgendwo ist es jetzt gerade tiefe Nacht, während hier die Sonne durch die Wolken blinzelt. Polaritäten, ohne die das kosmische Drama nicht funktionieren würde. Du bist Teil dessen. Ich auch.

Natürlich sind die Zugkräfte, denen das „Jetzt“ ausgesetzt ist, enorm. Vergangenheit und Zukunft heißen die Gewichte, die uns permanent aus der Balance bringen wollen. Sie zerren an uns.

In unseren Körpern steckt Trauma. Unser Verstand wälzt und knetet die Vergangenheit so lange durch, bis wir völlig meschugge sind und glauben, dass wir aus der Nummer nicht mehr rauskommen. Wie verrückt ist das? Depressionen, Panikattacken und viele andere Leiden haben ihren Ursprung in der Anhaftung an vergangene dramatische Episoden, die zu ihrer Zeit nicht zu bewältigen waren. Leider haben wir immer noch wenig Kenntnis davon, dass der gegenwärtige Moment alle Heilkraft besitzt, die es braucht, um das Trauma aufzulösen. Wenn wir es spüren (und dabei brauchen wir manchmal helfende Begleitung), lösen wir die Knoten, die die Ereignisse an uns binden. Das funktioniert tatsächlich!

In besonders schwierigen Phasen ist es wichtig, dass wir das (Lebens-) Tempo rigoros drosseln. Sonst sammeln wir neue Stressmomente, die sich in unserem Körper festsetzen. Wichtiger als das Tun ist in solchen Etappen das Spüren. Und das braucht Raum. Frage dich immer wieder: „Wie geht es mir jetzt wirklich?“ Fühl aufrichtig und bewusst hin. Gibt es jetzt ein Problem? Bezieht sich das Problem auf die gegenwärtige Situation? Welchen kleinen Schritt kannst du tun, um zur Lösung beizutragen? Lass diesen Schritt für heute genug sein.

Wenn du dich überfordert fühlst, dann hole dir Hilfe. Das muss nicht immer sofort eine umfassende Therapie sein. Rufe die Freundin an und sag ihr, dass der Berg, der sich an deinem Horizont aufplustert, dir den Blick aufs Ganze versperrt.

Kommen Situationen der Überforderung häufiger vor oder gelingt es dir kaum, aus den Gedankenkreisen einmal auszusteigen, macht es natürlich Sinn, dir professionelle Hilfe zu holen. Ich biete auch Hilfe an. Vielleicht holt dich schon ein einziges Einzelcoaching aus dem Gedankenkreisel.

Gute Möglichkeiten, immer wieder zuverlässig ins Hier und Jetzt zu kommen sind erdende Maßnahmen. Lies dazu auch gerne den Blogartikel, den ich zum Thema Erdung geschrieben habe. Hier findest du viele Tipps, die du einfach anwenden kannst und die meist sehr schnell Entlastung bringen.

Zuletzt möchte ich dir noch eine kleine Übung mit auf den Weg geben: Beobachte einmal, wann im Tagesablauf du Gelegenheit hast, den gegenwärtigen Moment wirklich (und vielleicht noch etwas mehr) zu würdigen. Beobachte dich einmal selbst beim Essen oder im Gespräch mit anderen. Läuft da irgendwas nebenher? Liegt das Handy auf dem Tisch? Sogar beim scrollen ist es möglich, dies vielleicht weniger häufig, dafür aber sehr bewusst zu tun. Nicht einfach weiterwischen, sondern erfassen, was du gerade konsumierst.

Und natürlich das Atmen nicht vergessen. Bewusstes Atmen hilft quasi sofort, wieder im Jetzt anzukommen. Das ist leicht umzusetzen und bringt so viel. Mehrmals täglich ein paar bewusste Atemzüge zu nehmen, holt dich aus Anspannungen heraus und danach geht es meistens anders weiter.

Probiere es aus…

In diesem Sinne …

Alles Liebe …

Deine Daniela

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