Das Spiel – Ich möchte mehr spielen

Auf dem Bild befindet sich eine Spielfigur, ein Seil und ein paar Instrumente. Außerdem die Worte: Das Spiel - Ich möchte mehr spielen.


Das Spiel – Ich möchte mehr spielen

Das Spiel – Lasst uns alle mehr spielen…

Hast du eigentlich Freude an dem, was du täglich tust?

Oder steckst du in einer Situation fest, in der du dich genötigt fühlst, Dinge zu tun, die vielleicht dem Broterwerb dienen, dich selbst jedoch viel Kraft kosten und die du als mühevoll erlebst?


Ich kenne diese Situation sehr genau. Morgens zur Arbeit gehen, acht Stunden im Job sein, um danach noch ein paar wenige Stunden zu tun, worauf ich Lust hatte. Da ich in diesen Jahren allerdings sehr früh aufstehen musste, war ich oftmals zu müde, um abends noch aktiv etwas Schönes zu tun. Ein Leben nach meinen Vorstellungen führte ich maximal am Wochenende oder im Urlaub. Und dann war der Druck so groß, diese Zeit optimal zu nutzen, dass Erholung nicht funktionierte. Bereits nach ein paar Arbeitstagen fühlte es sich an, als wäre ich nie raus gewesen. Kommt dir sowas bekannt vor?

Mit der Geburt meines ersten Kindes habe ich diese Art zu leben sehr bewusst abgewählt.

Ich blieb erstmal zuhause, wollte für mein Kind und später für Kind zwei und drei erreichbar sein. Den Acht- Stunden- Job (als Druckvorlagenherstellerin) vermisste ich nicht. Auch wenn man im Druckgewerbe gutes Geld verdienen konnte, war mir meine innere Zufriedenheit wichtiger als das Geld. Mein erster Mann hatte ein durchschnittliches Einkommen. Wir würden auf bescheidene Weise zurechtkommen. Das reichte.

Ein bisschen Kontakt zum Arbeitsmarkt wollte ich allerdings gerne halten. Es dauerte nicht lange, bis sich durch eine Freundin etwas ergab. Jetzt arbeitete ich zum ersten Mal freiberuflich. Ich arbeitete bei freier Zeiteinteilung – überwiegend von zuhause aus – als Musterzeichnerin für Bettwäsche und Wolldecken. Das hat mir Spaß gemacht, korrespondierte mit meiner kreativen Gestaltungslust und verschaffte mir Kontakte außerhalb von Kochen, Wäschewaschen und Windeln.

Ich machte diesen Job eine Zeitlang, so wie eigentlich alle Jobs, in denen ich im Laufe meines Lebens gearbeitet habe.

Ich arbeitete (außer dem großen Job Mutter) als Schriftsetzerin, Musterzeichnerin, Tagesmutter, Verkäuferin in einem Spielwarenladen, bildete mich zur Heilpraktikerin und Kreativtherapeutin weiter und los ging es mit der Arbeit in der Familienhilfe, als Schulbegleitung und in therapeutische Einzel- und Gruppensettings an diversen Schulen, Kindergärten und in freier Praxis.

Als Corona sich breit machte und damit alles zum Stillstand kam, wurde ich Buchautorin. Heute sind mein Blog, die Podcasts und das Frauencoaching die Herzstücke meiner Arbeit.

Ich tue weitestgehend das, was mir Freude bereitet. Jeden Tag. Seit der Kinderpause habe ich sehr bewusst keinen Job mehr angenommen, den ich als mühselig oder belastend erlebt hätte.

Um Entscheidungen dieser Art treffen zu können, brauchen wir zumindest einen Ansatz von Grundvertrauen ins Leben. Haben wir die Erfahrung ein paarmal gemacht, dass wir uns – auch wirtschaftlich – nicht zu sorgen brauchen, fällt es leichter, den Weg des Herzens weiter zu gehen.

Es gibt das Größere, das Höhere, welches uns trägt.

Nach meiner Erfahrung gibt es allerdings eine wichtige Voraussetzung, die erfüllt sein muss, um mit dieser Lebensart nicht zu scheitern: Wir müssen in Bewegung bleiben. Und zwar so, dass die Produktivität unserem Tempo und unseren Talenten entspricht.

Leben ist Bewegung.

Leben ist Fluss.

Ich schreibe und veröffentliche, lese Podcasts ein und biete Coachings an. Ich pflege ein überschaubares Maß an Sichtbarkeit auf Social Media. Dazu habe ich ein Buch und diverse Kurzgeschichten in Anthologien in den Ring geworfen. Nun darf das Leben darauf anspringen, in Resonanz gehen und mich weiterführen.

Das alles ist für mich wie ein Spiel. Das Spiel des Lebens.

Die Vielfalt an Angeboten und Möglichkeiten in diesen Zeiten ist so groß wie nie zuvor. Das dürfen wir nutzen. Wir dürfen uns auf der Spielwiese des Lebens austoben. Und wir dürfen lernen, nicht alles so bitter ernst zu nehmen. Ein gutes Maß an Humor hilft auch hier. Auch mal über sich selbst lachen zu können, gehört zum Rüstzeug für´s Glücklichsein.

Ich möchte spielen. Mehr spielen. Kreativ spielen. Mit anderen spielen. Wo steht geschrieben, dass wir es alleine schaffen müssen? Uns sind Menschen an die Seite gestellt. Wir dürfen uns verbinden. Auch wirtschaftlich!

Das habe ich gerne getan. Zum Beispiel mit meinem Mann Thomas. 2024 haben wir eine GbR gegründet. Schauen wir uns die Zahlen genauer an, würde es anderen vermutlich den Nachtschlaf rauben. Das (Gott-) Vertrauen flüstert mir jedoch ins Ohr, dass für uns gesorgt ist. Da, wo Thomas skeptisch ist, reicht mein Vertrauen (meistens) aus.

Es gibt immer wieder unsichtbare Einkommensquellen, die wir gerade nicht auf dem Schirm haben (müssen). Sie sind das Geheimnis hinter einer Lebensart, die man getrost als mühelos bezeichnen kann. Sie ist auf Vertrauen gebaut. Wir lehnen uns – so gut wir können – in das Vertrauen. Vertrauen ist übrigens weder Thomas noch mir in die Wiege gelegt. Aber wir durften es lernen. Und lernen es immer noch.

Wir dürfen spielen! Ohne schlechtes Gewissen. Das ewige „Uns Sorgen machen“ sind Konditionierungen, die wir irgendwann einmal kritiklos übernommen haben. Wir dachten, dass das Leben nun einmal sorgenvoll ist. Was Sorgen aber tatsächlich mit uns machen, darüber habe ich einen eigenen Blogartikel geschrieben.

Auf jeden Fall töten Sorgen unseren innewohnenden Entdeckergeist. Schon in der Schule wurde er mächtig ramponiert. Leider hat sich in unseren Schulen diesbezüglich bis heute nicht viel geändert. Dabei ist ein lebhafter (Entdecker-) Geist eine schier unerschöpfliche Quelle von Lebenslust und Lebensfreude. Unsere innewohnende Kreative Intelligenz möchte durch uns in der Welt sichtbar werden. Darum halte sie lebendig. Oder entdecke sie neu. Sie ist die Schöpferkraft, die Neues hervorbringt.

Die Kreative Intelligenz ist die Schlüsselkompetenz der Zukunft. Sie ist die Kernkompetenz der Gegenwart, mithilfe derer wir das Zukünftige vorbereiten. Durch den Kontakt zu dieser inneren Kraftquelle bringen wir Buntheit und Vielfalt in die Welt. Darum sollten wir keine Zeit verlieren und alles dafür tun, dieses innere Potential wiederzubeleben.

Wo sind die Schmetterlingsanteile deiner Kindheit geblieben? Hast du Zugang dazu? Auch wenn viele von uns durch belastete und traumatisierte Erwachsene groß gezogen wurden, gab es trotzdem auch Zeiten der Leichtigkeit. Kinder sind in der Lage, im gegenwärtigen Moment zu versinken. Sie haben die Fähigkeit, grundlos glücklich zu sein.

Wir hatten die Fähigkeit, ohne besonderen Anlass glücklich zu sein, ebenso. Wo ist sie geblieben? Das Kind in dir will immer noch spielen!

Bist du manchmal grundlos glücklich? Kennst du das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort und eins mit allem zu sein?

Wollen wir ein glückliches Leben führen, so sollte Spielen ein großer Bestandteil davon sein.

Schau dich einfach heute einmal genauer um. Halte Ausschau nach Möglichkeiten, zu spielen. Damit meine ich nicht zwingend ein Gesellschaftsspiel. Eher, dass du etwas tust, was keinen besonderen „Zweck“ erfüllt, dir aber Freude macht.

Das Leben bietet hundertfach Möglichkeiten dazu. Setze dich vielleicht auf die Tischkante und lasse die Beine baumeln. Gehe barfuß durch eine Matschpfütze. Verkleide dich als Prinzessin, auch wenn nicht Karneval ist. Spiele den ganzen Nachmittag Verstecken mit den Kindern. Oder tanze spontan zu guter Musik, die vielleicht nur in deinem Inneren erklingt. Egal, ob es jemand sieht.

Wenn du Bitterkeit und Verdruss aus deinem Leben herauskatapultieren möchtest, dann lerne, mehr zu spielen. Hast du einmal damit angefangen, wirst du schon bald Möglichkeiten entdecken, in immer mehr Bereiche deines Lebens sukzessive Leichtigkeit einfließen zu lassen. Auf diese Weise kann es gelingen, dass dein Leben irgendwann zu einem großen abenteuerlichen Spiel geworden ist. Schmetterlingsanteile und Entdeckergeist inklusive. Fang am besten heute noch an…

In diesem Sinne

Alles Liebe …

Deine Daniela

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Franz Binder

    Mit deiner Spielidee gehe ich konform. Mir bereitet es Spaß englischsprachige Songwriter(innen) zu entdecken, und Liedern, die mir gefallen, irgendwie einen deutschen Text zuzuordnen. Außerdem spiele ich mit Freunden gerne Minigolf, und kann mich sehr freuen, wenn ich mal gut bin. Regelmäß spiele ich auch Skat. Da komm ich unter Leute.

    1. Daniela

      Danke für deine Worte.
      Das klingt doch schön.
      Zu spielen bringt uns mit unserem Entdeckergeist wieder in Kontakt. Jede/r von uns trägt ihn in sich aber nur wenige nutzen ihn konstruktiv. Mehr spielen bedeutet in dem Fall auch ein Mehr an Lebensfreude.

  2. Franz Binder

    Beim Spiel muß der Spaß und die Freude im Vordergrund stehen, nicht der finanzielle Aspekt. Ich habe heute das Lied von John Williamson „True blue“, das so etwas wie eine Hymne in Australien ist, mit einem deutschen Text versehen, der sich mit meiner bayrischen Heimat beschäftigt. Ich habe meinen Text mit „Weißblau“ betitelt.

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