
Entscheide dich! – Die Summe unserer Lebensentscheidungen
Entscheide dich! – Wir alle stehen gerade an der Summe unserer Lebensentscheidungen. Immer.
Welche war die letzte bewusste Entscheidung, die du heute getroffen hast?
Ich habe vor wenigen Minuten für mich entschieden, dass ich, nachdem ich beim Mittagessen zum Nachtisch zwei köstlich-süße Mazafati-Datteln gegessen habe, mir noch eine dritte aus dem Kühlschrank geholt und ebenfalls gegessen habe.
Das war eine aktive und bewusste Entscheidung, die ich für mich getroffen habe. Nichts Weltbewegendes. Oder? Jedenfalls hat sie etwas verändert. Seit ein paar Tagen spüre ich Nervosität. Ich bin unruhig, schlafe nicht besonders gut, die Hormone ticken komisch und ich bin ziemlich geräuschempfindlich. Vermutlich stehen irgendwelche kosmischen Portale weit offen.
Ayurvedisch gesehen habe ich viel Vata in meiner Konstitution und heute ist es aus dem Gleichgewicht. Etwas Süßes zu essen besänftigt ein unbalanciertes Vata. Und da Datteln sowohl süß als auch sehr nahrhaft sind, hatte ich spontan das Bedürfnis, mir noch eine dritte zu gönnen. Mein Körper verlangte danach.
Es war auch eine ziemlich gute Entscheidung. Jetzt sitze ich am Rechner und habe genug Power und Konzentration, an diesem Blogartikel zu schreiben.
Entscheide dich! – Jede Entscheidung beeinflusst den Weg, der sich vor uns ausbreitet.
Jede noch so kleine Entscheidung, die wir treffen, ist ein Schritt in eine bestimmte Richtung. Jede noch so kleine Entscheidung macht etwas mit uns. Und mit den Menschen, die uns umgeben. Ist dir das klar? Jede noch so kleine Entscheidung beeinflusst den Weg, der sich vor uns ausbreitet.
Angenommen, zwei Menschen beginnen, an gegenüberliegenden Seiten einen Tunnel in einen Berg zu graben. Sie wollen in der Mitte zusammentreffen. Alles ist genau berechnet, die Winkel stimmen, beide beginnen zu graben. Und doch werden sie sich nicht in der Mitte treffen, wenn einer der Beiden beim Graben auch nur einen einzigen Grad von seiner berechneten Richtung abweicht.
Kannst du das nachvollziehen? Ich finde, dass dies ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten und das Wagnis ist, welche in jeder täglichen kleinen Entscheidung stecken. Wir unterschätzen unsere Entscheidungsmacht. Und das nicht nur am Wahlsonntag. Wir unterschätzen unseren Einfluss und erleben uns viel zu häufig als Opfer der Umstände. Dabei geben wir unserem Leben mit jeder Entscheidung Richtung. Leider treffen wir die meisten Entscheidungen unbewusst. Höchste Zeit, dass sich daran etwas ändert.
Der wichtigste Zeitpunkt? Jetzt!
Nicht umsonst heißt es, dass der wichtigste Zeitpunkt im Leben immer genau jetzt ist. Der wichtigste Ort ist immer genau der, an dem du dich gerade aufhältst. Also triff deine Entscheidung hier und jetzt. Der wichtigste Zustand, um eine Entscheidung zu treffen ist deine Bewusstheit. Wie präsent bist du gerade? Wie körperverbunden? Entscheide dich bewusst.
Eine stabile Selbstverbindung ist die wichtigste Voraussetzung, um bewusste Entscheidungen treffen zu können. Genau darum hängt das Maß unserer Lebenskompetenz direkt mit dem Umfang unserer Selbstverbindung zusammen.
Wie ist das bei dir? Nutzt du deine Körperweisheit und Intuition, um Entscheidungen zu treffen? Oder pflegst du lieber Pro- und Contra-Listen? Ist es vielleicht von beidem ein bisschen? Dauert es lange, bis du Entscheidungen treffen kannst oder gehörst du zu denen, die das auch spontan können?
Entscheide dich oder entscheide dich nicht, aber tue es bewusst – Der Weg aus der Opferrolle
Je bewusster du deine Entscheidungen triffst, umso leichter wird es dir fallen, für diese Entscheidungen auch die volle Verantwortung zu übernehmen. Bewusste Entscheidungen zu treffen ist also eine gute Strategie, um aus Opferrollen auszusteigen. Das erfordert zunächst Mut.
Wenn wir darin nicht so geübt sind, können wir bei kleinen täglichen Herausforderungen beginnen. Am besten beginnen wir damit, uns selbst einmal ein paar Tage lang zu beobachten. In der Selbstbeobachtung fällt uns schnell auf, wo wir noch unbewusst oder gar fremdbestimmt sind. Auch wenn wir uns dafür entscheiden, etwas nicht zu entscheiden, ist dies eine Entscheidung. Manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Nicht einzugreifen. Wir müssen nicht alles beeinflussen. Und schon gar nicht alles nach unseren Wünschen manipulieren. Der wesentliche Aspekt ist hier, dass wir uns sowohl der Situation als auch unserer Reaktion darauf bewusst sind.
Besonders in Zeiten, in denen es uns nicht gut geht, macht es Sinn, einmal zu überprüfen, welche unserer vielen Entscheidungen uns in die Lage gebracht haben, in der wir gerade stecken. Im Grunde befinden wir uns zu jedem beliebigen Zeitpunkt an der Summe unserer bisherigen Lebensentscheidungen. Natürlich können wir nicht wissen, was das Leben an uns heranträgt. Unsere Reaktion auf die Umstände können wir jedoch sehr wohl beeinflussen. Und damit auch die Richtung, in die wir uns bewegen.
Möchtest du es anders haben als es ist? Dann triff andere Entscheidungen.
Möchtest du irgend etwas anders haben als es zurzeit ist? Dann macht es Sinn, andere Entscheidungen zu treffen als die, die du bis jetzt getroffen hast. Das klingt jetzt erst mal nach Phrasenschwein, ist aber wahr. Drehen wir uns immer wieder um dieselben Fragen und Hindernisse, so fehlt ein Schritt aus dem Rad heraus in eine neue Richtung. Tun wir einen solchen – für unsere Mitmenschen und oft auch für uns selbst – ungewöhnlichen Schritt, so kann das zunächst Unruhen auslösen. Das kann so weit gehen, dass langjährige Freundschaften zerbrechen oder dass Menschen sich von dir abwenden, die von deinen bisherigen (meist unbewussten) Entscheidungen in irgendeiner Form profitiert haben.
Manchmal kann es durchaus Sinn machen, mit anderen Menschen über bevorstehende Entscheidungen zu sprechen. Es ist ja auch so, dass du deine Entscheidungen, besonders die größeren, nicht immer nur für dich alleine triffst. Das ist in der Regel nur sehr selten der Fall, hängen wir doch alle am selben Faden.
Wollen wir in die neue Stadt umziehen oder bleiben wir hier? Fahren wir im Urlaub in die Berge oder ans Meer? An welcher weiterführenden Schule melden wir unser Kind an? An solchen Entscheidungen hängt womöglich die gesamte Familie. Hier gilt es, alle Interessen anzuhören und in die Entscheidung miteinzubeziehen.
Entscheide dich – täglich hundertfach…
Die meisten Entscheidungen jedoch sind die, die wir tagtäglich hundertfach treffen. Ich finde, dass es genau diese Entscheidungen sind, die unsere Befindlichkeiten am meisten beeinflussen.
- Fahre ich mit dem Rad in die Arbeit oder nehme ich das Auto? Fährst du üblicherweise mit dem Rad in die Arbeit und nur gelegentlich mit dem Auto, wird sich dein Körper auf Dauer anders anfühlen als wenn du es umgekehrt machst.
- Koche ich selbst oder bestelle ich Pizza? Es ist nichts dagegen zu sagen, hin und wieder lieber den Pizzaservice zu nutzen. Insgesamt wird es deinem Körper jedoch mehr zugutekommen, wenn du so oft wie möglich selber kochst.
- Gehe ich heute noch raus oder mache ich es mir auf dem Sofa bequem? Hier macht es Sinn, auf eine gute Balance zu achten. Zeiten mit Freunden oder Familie ist ebenso wichtig wie Me-Time.
…und so weiter.
Keine Angst vor großen Entscheidungen.
Jede größere Entscheidung ist ein Wagnis und birgt entsprechende Risiken. Das Risiko des Scheiterns oder eines Misserfolgs hindert uns vielleicht daran, uns beherzt für etwas zu entscheiden. Das ist schade, weil es Lebendigkeit verhindert. Darum ist eine möglichst große Bewusstheit und Selbstverbindung, mithilfe derer du deine Entscheidungen triffst, so wichtig.
Bewusste Entscheidungen können hilfreich sein, wenn du einen Richtungswechsel brauchst. Sie helfen dir, Herzenswünsche umzusetzen. Auch dem Umstand, ein glückliches Leben zu führen, liegt eine Entscheidung zugrunde. Eine Art Beschluss. Wer sich dafür entscheidet, glücklich zu sein, lebt anders und trifft die vorhin beschriebenen täglichen Entscheidungen zugunsten dieser einen großen Entscheidung.
Noch ein Letztes: Sich zu entscheiden bedeutet nicht immer „entweder/oder“. Es kann ebenso „sowohl als auch“ bedeuten. Und wer A sagt muss nicht zwingend auch B sagen.
In diesem Sinne, bleibe bewusst…
Alles Liebe …
Deine Daniela
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