Vertiefe die Freude in dir

Auf dem Bild befindet sich der Schriftzug "Vertiefe die Freude in dir" und ein Blumenornament.


Vertiefe die Freude in dir.

Die Stimmungslagen in den Wechseljahren bieten meist wenig Anlass zur Freude. Manchen Frauen kommt sie regelrecht abhanden. Die Hormone sind kaum unter Kontrolle zu bringen. Eigentlich waren sie das nie, sie haben nur etwa fünfunddreißig Jahre lang nach einem mehr oder weniger rhythmischen Muster gearbeitet. Jetzt verändern sich die Bedingungen. Und damit unsere Stimmungen.


Eine liebe Freundin, die etwas früher in die Wechseljahre kam als ich, sagte einmal in einem Gespräch folgenden Satz zu mir: „Ich kann mich gar nicht mehr freuen.“
Ein paar Jahre später hallte der Satz wie ein Echo in mir nach. Wieder und wieder. Auf einmal verstand ich genau, was sie mit diesen Worten sagen wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte es mich selbst schon böse erwischt!
Eine Zeitlang fühlte ich mich den Gezeiten dieses Lebensabschnitts vollkommen ausgeliefert.
Depressive Phasen, Ängste und Schwächeanfälle wechselten sich ab. Mit alldem komplett überfordert wurde mir bald klar, dass es kein Zurück in meine frühere Art zu leben gab.

Was sollte ich also tun, um in meine Gefühlslandschaft wieder mehr Stabilität zu bringen?

Hier ein paar Anregungen, die du auf jeden Fall ausprobieren solltest, wenn sich deine Stimmung allzu oft im Nullpunkt- Bereich oder darunter befindet:

  • Ein Dankbarkeits- Tagebuch führen
    Begebe dich dazu einmal am Tag (vorzugsweise immer zur gleichen Zeit) an einen ruhigen Ort. Vielleicht magst du die Augen schließen? Scanne nun einmal die letzten vierundzwanzig Stunden durch und spüre nach, ob es etwas gab, was bei dir ein Gefühl von Dankbarkeit hinterlassen hat. Oft sind es kurze Momente, die wir im hektischen Alltag kaum wahrnehmen.
  • Die Sonne bricht durch die graue Wolkendecke.
  • Das Essen schmeckt besonders gut.
  • Zeit für ein Bad und eine ausgiebige anschließende Körperpflege.
  • Ein gutes Gespräch mit einer lieben Freundin.
  • Eine kreatives Projekt vollenden.

    Freude und Dankbarkeit sind Bündnispartner. Ein starker Nebeneffekt der Freude ist, dass sie die Fähigkeit zur Liebe, zur Dankbarkeit und zu anderen konstruktiven Phänomenen verstärkt. Warte nicht auf ein größeres Ereignis, von dem du denkst, dass es dich dankbar fühlen lassen könnte. So funktioniert die tiefe wirkliche Freude nicht. Picke dir stattdessen die Rosinen aus deinem Alltag. Indem du dies tust, legst du die Aufmerksamkeit auf die schönen Momente. Auch wenn sie dir zunächst selten und winzig erscheinen, wirst du schon bald merken, dass es von diesen Augenblicken mehr gibt als dir bewusst ist. Wir wissen: Alles, worauf wir unsere Aufmerksamkeit legen, wächst! Das ist ein Naturgesetz!

Solltest du über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen keine freudigen Momente in deinem Alltäglichen aufspüren, dann melde dich gerne bei mir. In dem Fall wäre der erste Schritt, zu schauen, warum dies so ist.

  • Halte inne

    Es sind die kleinen Glücksmomente im Alltag, mithilfe derer du die Anker setzt. Lerne, diese Momente bewusst wahrzunehmen. Ganz von selbst wirst du immer vertrauter damit, diese Augenblicke aufzuspüren. Manchmal ist es nur ein Wimpernschlag, der unbeachtet vorüberziehen würde. Halte inne, wenn ein Gefühl von Freude dich streift. Ein paar Atemzüge nur. Das stärkt die Körperverbindung. Du lehrst deinen Körper, dass diese Momente einen Wert haben. Dass sie kostbar sind. Versuche jedoch nicht, sie festzuhalten. Das funktioniert nicht.

Spüren ist der Schlüssel, sie durch spüren ausdehnen. Dadurch vertiefst du sie. Spüre in den Körper. So setzt du den Anker der Freude im Körper. Danach mache weiter mit deiner gegenwärtigen Beschäftigung, wissend, dass der nächste Freude- Moment schon darauf wartet, von dir wahrgenommen zu werden.

  • Nochmal innehalten 🙂

Wenn du im Begriff bist, etwas Schönes, zu tun, wenn Vorfreude spürbar ist, dann stoppe für einen Moment, bevor du mit der Tätigkeit beginnst.

Ein Beispiel: Im Anschluss an meine Morgenroutine (dazu gibt es bald einen eigenen Artikel) liebe ich den Zeitpunkt, wenn der Übergang in die nächste Tagesetappe bevorsteht. Wenn aus der Me-Time We-Time wird. Habe ich mein morgendliches Yoga- und Meditationsprogramm beendet, so zelebriere ich diesen Übergang besonders achtsam. Dazu gehört, dass ich noch einmal bewusst aus dem Fenster in den Tag schaue. Step by Step die Treppe heruntergehe. Jeder Handgriff der Frühstückszubereitung wird geheiligt. Das lässt die Freude wachsen. Probiere es aus.

Diese kleinen Zeremonien helfen ungemein, die Stimmung nachhaltig zu heben.

Weitere Beispiele:

  • Halte dein Lieblingsbuch einen Augenblick länger in der Hand und streiche sanft über den Einband bevor du es zum Lesen aufklappst.
  • Achte darauf, dass es in deiner Umgebung still ist, wenn du ein Stück Kandiszucker in deinen heißen Tee wirfst. Und dann lausche auf das leise Knistern, wenn es hineinfällt.
  • Hole dir, bevor du anfängst ein Essen zu kochen oder einen Kuchen zu backen, sämtliche Zutaten heran und breite sie vor dir auf der Arbeitsplatte aus. Schaue sie an und erkenne darin die Fülle des Lebens.

Finde in deinen eigenen täglichen Abläufen die Momente, die den Unterschied machen. Nehme sie wahr, zelebriere diese Augenblicke. Damit dehnst du die Freude nicht nur in dir selbst aus, sondern auch in der Welt.

Suche alles, was du in der Welt vermisst, was du im Außen finden möchtest, zunächst in dir selbst.

In dir fängt alles an. Das Leichte wie das Schwere. Von dort aus hält es ganz von selbst Einzug in deine Partnerschaft, in dein Umfeld, deine Familie. Es zieht weiter in deine Beziehungen bis hinaus in die Welt. Einmal angesoßen, geschieht es ganz mühelos.

Beim Schreiben dieses Artikels spüre ich es auch. Es macht Freude, über die Freude zu schreiben.

Fange am besten sofort an.

Ich wünsche dir einen Tag mit viele Freuden- Momenten
herzlichst
Deine Daniela

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